Der Spreewald
Hundert Kilometer südöstlich von Berlin erstreckt sich auf etwa 480 Quadratkilometern eine in
Mitteleuropa einmalige Kulturlandschaft, der Spreewald.
Hundert Kilometer südöstlich von Berlin erstreckt sich auf
etwa 480 Quadratkilometern eine in Mitteleuropa
einmalige Kulturlandschaft, der Spreewald.
Die beliebteste Brandenburger Region wird jährlich von
etwa 2,5 Millionen Touristen heimgesucht die sich in
vollen Kähnen durch die Kanäle staken lassen, Gurken
kosten und sorbische Bräuche bewundern.
Im Fachwerk- Städtchen Schlepzig treffen wir den
Augenarzt Arvid Boellert. Er ist im Spreewald
aufgewachsen und führt die Zuschauer an seine
Lieblingsorte. 1994 gründete er mit seinem Compagnion
Kai-Uwe Rettinger das Kunstfestival Rohkunstbau, das
sich als "Documenta Brandenburgs" international einen
Namen machte.
In Schlepzig befindet sich auch die Außenstelle des
Biosphärenreservats mit einer eigenen Ausstellung über
Flora und Fauna. Im Spreewald existieren rund 18.000
Tier- und Pflanzenarten und seit 1991 ist die Region
Unesco geschütztes Biosphärenreservat. Für
Spaziergänger sind diese ursprünglichen
Landschaftszonen gesperrt.
Der sorbisch- wendische Kulturverein, der im Mai 2018
sein 20- jähriges Bestehen feiert, erhält die alten
Traditionen am Leben. Es werden z.B. historische
Hochzeiten, Modenschauen und sogar Kindertaufen
veranstaltet. Man trifft sich in Originalkostümen um die
Rituale der Vorfahren nachzuspielen.
Jedes Jahr im Januar vor der Fastnachtszeit findet das
jährliche Zampern statt, ein alter sorbischer Brauch der
böse Dämonen vertreiben soll. Masken ziehen mit einer
Musikkapelle durch die Spreewalddörfer, klopfen an
jede Tür und fordern von den Bewohnern Zutaten für
einen Festschmaus, Speck, Eier, Zwiebeln und
Schnaps.
Die Vereinschefin Christel Lehmann- Enders gibt als
professionelle Kräuterfrau das Wissen der
althergebrachten Spreewälder Geheimmedizin an die
folgenden Generationen weiter. Touristen kommen oft
ins staunen mit welchen Mittelchen die Spreewälder
Krankheiten heilen.
Die Verarbeitung von Holz hat im Spreewald Tradition,
auch der sorbische Talisman, die gekreuzten Schlangen
auf dem Dachgiebel, ist aus Holz. Ein historischer
Exportschlager der sich bis heute bewährt hat, sind die
typischen Spreewälder Holzpantinen.
In Lübbenau erstrahlt das Stadtschloss wie vor 100
Jahren in alter Pracht. Seit 1992 ist es wieder im Besitz
der Grafenfamilie Lynar. Heute ist es ein vier Sterne
Hotel und wird von Gräfin Beatrix zu Lynar und ihrem
jüngsten Sohn Rochus geführt. Ein Teil des Schlosses
wurde schon 1931 als Museum eingerichtet und
deshalb überlebten viele Antiquitäten aus der
Lynarschen Dynastie.