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Cottbus gewinnt verrücktes Spitzenspiel gegen MSV Der MSV Duisburg hat in einem hochspannenden Topspiel der 3. Liga gegen Energie Cottbus eine Niederlage hinnehmen müssen. Von Michael Buchartz Der MSV Duisburg hat am 17. Spieltag der 3. Liga das Topspiel bei Energie Cottbus mit 2:3 (0:1) verloren. Erik Engelhardt (11.) und Merveille Biankadi (47.) trafen zunächst für den neuen Spitzenreiter Cottbus. Simon Straudi per Eigentor (80.) und Max Dittgen (89.) glichen aus, ehe Tolcay Cigerci (90.+5.) den umjubelten Cottbus Siegtreffer erzielte. Duisburg fiel nach der Niederlage auf Rang zwei zurück - mit 32 Punkten haben die Duisburger drei Zähler weniger als Cottbus. Der SC Verl auf Rang drei rückte durch ein Remis auf einen Zähler an den MSV heran. Cottbus mit starker Anfangsphase Energie Cottbus startete furios: Tolcay Cigerci kam nach einer Kopfballablage zum Abschluss, doch Maximilian Braune im MSV-Tor verhinderte den Rückstand. Das gelang ihm fünf Minuten später nicht mehr: Cigerci leitete einen Angriff über Merveille Biankadi ein. Der fand mit seinem Steckpass Engelhardt, der aus halblinks ins kurze Eck zielte. Anschließend gestalteten die Duisburger das Spiel ausgeglichener, gefährlich wurden die Gäste in den ersten 30 Minuten jedoch nicht. Die Viertelstunde vor der Pause probierte der MSV etwas mehr - ohne einen gefährlichen Abschluss zu produzieren. Zwei Minuten vor der Pause forderten die Gäste dann Elfmeter, als Christian Viet von Lukas Michelbrink leicht getroffen wurde. Schiedsrichter Tom Bauer ließ zu Recht weiterspielen. MSV und Energie liefern verrückte Schlussminuten Nach dem Seitenwechsel erwischte Energie erneut einen Blitzstart: Nach einem Fehler von Tobias Fleckstein bekam Biankadi die Kugel auf den Fuß und schob frei vor Braune ein. Erst nach einer Stunde hatte Duisburg die erste große Chance, als Thilo Töpken zu lang zögerte beim Abschluss und so die Gelegenheit vergab. Die Gäste probierten jetzt viel, vor allem Distanzversuche sorgten für Gefahr. Die größte Chance vergab Töpken knapp rechts, ehe auf der Gegenseite Timmy Thiele die Vorentscheidung für Energie liegen ließ. Doch der MSV gab nicht auf und belohnte sich: ein Eigentor von Cottbus-Abwehrmann Straudi leitete eine verrückte Schlussphase ein. Max Dittgen brachte Duisburg vermeintlich doch noch den ersehnten Punkt - Doch die Gastgeber hatten nochmals eine Antwort parat: Cigerci überwand in der letzten Minute der Nachspielzeit MSV-Keeper Braune und ließ das Stadion der Freundschaft beben. Stimmen zum Spiel Claus-Dieter Wollitz (Trainer Energie Cottbus): "Wir haben heute einen großen Anteil daran, dass es so spannend war. Wir hatten bis zum 1:2 eigentlich vieles unter Kontrolle und zwei Mal die Möglichkeit, das 3:0 zu machen. Das haben wir nicht gemacht. Dann ist klar, dass wenn der Anschlusstreffer fällt, der Gegner alles riskiert. (...) Beim 2:2 denkst du: 'Lass uns lieber mit dem Punkt rausgehen!' Ich hatte schon das Gefühl, dass wir ein bisschen nervös waren. Aber dann kommt dieser eine Move. (...) Ich finde, dass wir heute zumindest phasenweise ein richtig gutes Fußballspiel gezeigt haben."   Tolcay Cigerci (Siegtorschütze Energie Cottbus): "Es war sehr anstrengend - auch mental. Wir spielen eine sehr gute erste Halbzeit, gehen verdient in Führung und dominieren das Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir es eigentlich leicht hergegeben. Mit den langen Bällen von Duisburg war es hintenraus ein sehr ekliges Spiel. Wir haben uns hintenrein drängen lassen. Wir haben dann gehofft, dass wir noch einmal vors Tor kommen und hatten Glück, dass wir getroffen haben. (...) Nicht nur in diesem Spiel haben wir gezeigt, was wir draufhaben. Dass wir nicht nur schön Fußball spielen möchten, sondern auch fighten können."  Durch den sensationellen 3:2-Sieg von Energie Cottbus im Topspiel gegen Duisburg stehen die Lausitzer wieder an der Drittliga-Spitze. Mit verbessertem Kader, Tolgay Cigerci und einem starken Teamgeist könnte es in dieser Saison für den Aufstieg reichen.     Cottbus steht nach 17 Spielen in der 3. Liga bei starken 35 Punkten und ist Tabellenführer     Im Topspiel gegen Duisburg zeigten die Lausitzer erneut Moral     Energie hat zwei Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison Nach dem furiosen 3:2-Sieg gegen den MSV Duisburg ist Energie Cottbus zurück an der Tabellenspitze der 3. Liga. Einmal mehr fiel der entscheidende Siegtreffer in der Nachspielzeit, einmal mehr durch den alles überragenden Tolcay Cigerci. Die Lausitzer haben nach dem 17. Spieltag – wie schon im vergangenen Jahr – die Pole Position im Kampf um den Drittliga-Aufstieg. Doch es gibt entscheidende Gründe dafür, warum es in diesem Jahr dann auch am Ende wirklich klappt. Die Qualität in der Tiefe Allein ein Blick auf das Topspiel gegen Duisburg zeigt, welche Entwicklung der Kader von Energie Cottbus im Vergleich zur vergangenen Saison genommen hat. Mit Elias Bethke, Verteidiger King Manu, dem gelb-gesperrten Nyamekye Awortwie-Grant, Henry Rorig und Jonas Hofmann fehlten am vergangenen Samstag fünf Spieler, die vor ihrer Verletzung oder Sperre überwiegend in der Startelf gesetzt waren. Hinzu kam Talent Can Moustfa, der mit seinen 21 Jahren bei seinen Einwechslungen immer wieder ein belebendes Element war.   Dennoch spielten sich die Cottbuser in der ersten Halbzeit gegen Duisburg in einen derartigen Rausch, dass Wollitz seinem angeschlagenen Verteidiger Rorig zustimmen musste, dass das eventuell die beste erste Hälfte seines Teams der bisherigen Saison gewesen sei. In allen Mannschaftsteilen hat sich Energie vor dieser Spielzeit so verstärkt, dass Wechsel innerhalb des Spiels ohne Qualitätsverlust möglich sind und Verletzungen gleichwertig aufgefangen werden können. Auch, weil sie den Kern der Mannschaft im Sommer zusammenhalten konnten. Herz und Kopf von Trainer Wollitz Dass "Pele" Wollitz ein ganz besonderer Trainer ist, ist regelmäßig von Spielern zu hören, die neu in die Lausitz kommen. Zuletzt von Verteidiger Anderson Lucoqui und Torhüter Marius Funk. Neben der sportlichen Perfektion der Spieler hat Wollitz auch immer den Menschen im Blick. Tolcay Cigerci durfte rund um die Geburt seines Kindes im Oktober, natürlich in Absprache mit dem Trainer, nahezu selbst entscheiden, wie und wann er sich ums Fußballspielen kümmert. Weil Wollitz eben nicht nur die Physis, sondern auch die Psyche wichtig ist. "Er hat Stress, insbesondere seine Frau. Das Wichtigste ist, dass das Kind gesund geboren wird", sagte er damals.   Zudem trifft Wollitz mit Blick auf die Startelf auch harte Entscheidungen. Ein Timmy Thiele beispielsweise, zu dem Wollitz eine besonders enge Beziehung hat, muss sich aktuell hinter dem formstarken Erik Engelhardt anstellen, weil dieser laut Wollitz "momentan in einer anderen Liga spielt". Auf dem Platz zählt also nur die Leistung. Tolcay Cigerci jubelt (Quelle: IMAGO / Matthias Koch) Tolcay Cigerci jubelt nach seinem Treffer | IMAGO / Matthias Koch Tolcay Cigerci Topscorer der 3. Liga, Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Cottbuser und wahrscheinlich der einzige Spieler, den Energie nicht gleichwertig ersetzen könnte - bei Tolcay Cigerci gehen einem die Superlative aus. "Ich hatte auch, auf gut deutsch, die ganze Zeit einen Mann an meinem Arsch kleben, deswegen war es umso geiler, dass wir gewonnen haben", erzählte Tolcay Cigerci nach dem umjubelten Sieg gegen Duisburg erleichtert im Interview. Die Gegner wissen also auch, welche Bedeutung er für das Spiel der Lausitzer hat.   Und dennoch sorgte er vor dem 1:0 im Topspiel für den hohen Ballgewinn, der das Tor einleitete und erzielte kurz vor Spielende den 3:2-Siegtreffer für die Cottbuser. Mit zwölf Toren und acht Assists hat Energie den Unterschiedsspieler der 3. Liga in ihren Reihen, bei dem Wollitz nicht müde wird, vor allem auch seine Einsatzbereitschaft für das Team und seine Arbeit gegen den Ball zu loben. Ein starkes Team "Bei uns gibt es keine Grüppchen, wir sind ein Team. Wir verbringen gefühlt den ganzen Tag zusammen. Wir haben einen riesigen Tisch in der Kabine, an dem alle sitzen. Das ist die Grundlage für den Teamspirit", sagte Cottbus- Verteidiger Rorig am Samstag in der Halbzeitpause am rbb-Mikro.   Wie in der Aufstiegssaison 2023/24 aus der Regionalliga Nordost in die 3. Liga ist sichtbar, dass die Cottbuser eine Einheit sind. Nicht nur neben dem Platz, sondern auch auf dem Rasen. Das sorgte dafür, dass nach dem Last- Minute-Treffer von Tolcay Cigerci gegen Duisburg innerhalb weniger Sekunden nicht nur die Spieler auf dem Feld, sondern auch die halbe Auswechselbank auf ihm lag. Diese gemeinsame Überzeugung hebt die qualitativ ohnehin stark besetzte Mannschaft nochmal auf ein höheres Level. Die Konkurrenz Mit 35 Punkten hat Cottbus nach dem 17. Spieltag zwei Zähler mehr als noch im Vorjahr. In der vergangenen Saison hätten starke 70 Punkte und eine entsprechende Tordifferenz zum Aufstieg gereicht. Die Lausitzer haben demnach schon vor der Hälfte ihrer 38 Liga-Spiele eine saftige Punkteausbeute. Zumal sie in der vergangenen Spielzeit mit Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld zwei etablierte und namhafte Konkurrenten hatten. Momentan heißen die ärgsten Verfolger SC Verl und Aufsteiger Duisburg, auf die ähnlich wie bei Cottbus im letzten Jahr noch eine sportliche Durststrecke in der Rückrunde warten könnte.
2. Halbzeit
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