Die Lausitz ist geprägt durch äusserst Strukturreiche und vielfältige
Lebensräume. Weite Ackerflächen, grosse Kiesgruben und die warmen sonnigen Rebberge prägen das Lausitzer Heide-Land. Die
vielfältige Landschaft mit sehr unterschiedlichen Strukturen dient vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum.
Nachfolgend einige heimische Vogelarten n der Lausitz, mit den benötigten Lebensräumen.
Flussregenpfeifer
Kies- und Lehmgruben
Typischer Brutvogel in Kiesgruben und an Flussufern.
Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)
Rote Liste Deutschland 2007: Die Art ist derzeit nicht gefährdet.
Zugvogel: Ankunft E. März, Wegzug E. September
Winterquartier: Südlich Sahara,
Nest: Bodenmulde in Kiesfläche, zwei Brüten mit je 4 Jungen.
Nahrung: Insekten, Spinnen; kleine Moolusken, Krebschen, Regenwürmer
Feldlerche
Feldbau und Ackerflächen
Typischer Brutvogel der Ackerbaugebiete
Feldlerche und Landwirtschaft – eine lange Tradition
Wetterboten: Ertönte der trillernde Ruf der Feldlerche, sollte dies auf schönes
Wetter hindeuten. Bei einem eintönigen Ruf war dagegen Regen zu erwarten.
Auch zur Vorhersage von Wintereinbrüchen und Hitzeperioden horchten Landwirte
genau auf den Ruf der Feldlerche.
Zugvogel: Ankunft E. Februar, Wegzug E. November
Winterquartier: Süd-, Südwestfrankreich, Poebene
Nest: Bodennest in Getreide-, Hackfrucht-, Gemüseäckern,
zwei Brüten mit 3-5 Jungen.
Nahrung: Zur Brutzeit Insekten(larven), Spinnen; sonst Getreidekörner,
Sämereien
Wendehals
Sporadischer Brutvogel in Obstgärten und Rebanlagen
Vogel des Jahres 1988
Er ist ein Höhlenbrüter, der aber nicht selber baut, sondern auf Spechtlöcher,
natürliche Baumhöhlen, Nistkästen oder andere Höhlenangebote angewiesen ist.
Zugvogel: Ankunft A. April, Wegzug E. September
Winterquartier: Trockenzone West- und Zentralafrikas
Nest: Alte Spechthöhlen, Nistkästen. 2 Brüten mit 7-11 Jungen.
Nahrung: Ameisen, v.a. Larven, Puppen
Zaunammer
Seltener Brutvogel in der Lausitzer Heidelandschaft
In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands ist diese Ammerart als "gefährdet"
eingestuf. Grund für den Rückgang der Art ist überwiegend die Lebensraumveränderung.
Durch die fehlende Bewirtschaftung von Grenzertragsstandorten etwa durch die
Beweidung mit Schafen und Ziegen verbuschen geeignete Habitate und bieten
dieser Art keinen Lebensraum mehr. Niederschlagsreiche und kalte Winter
führen außerdem zu vorübergehenden Bestandsrückgängen.
Jahresvogel, Ausweichzug, Schneeflucht
Nest: In dichter Vegetation, am Boden, in Immergrünen Sträuchern,
2-3 Brüten mit 3-4 Jungen
Nahrung: Insekten; im Winter Sämereien
Schwarzkehlchen
Seltener Brutvogel an Böschungen und auf Saumbiotopen.
Das Schwarzkehlchen ist ein Zugvogel, der in Süd- und Westeuropa überwintert.
In der zweiten Märzhälfte kehren die Vögel zurück in ihre Brutquartiere.
Bevorzugt werden offene, eher karge Landschaften mit einzelnen Büschen und
kleinen Gräben oder Wasserflächen und feuchte Wiesen.
Zugvogel: Ankunft A. März, Wegzug E. Oktober
Winterquartier: Südfrankreich, Spanien, Nordafrika
Nest: Bodennest, meist in Hang/Böschung, getarnt in Grasbüschel,
zwei Brüten mit je 4-6 Jungen.
Nahrung: Insekten(larven), Spinnen, vereinzelt kleine Schnecken
Neuntöter
Typischer Brutvogel von Dornen reichen Wildhecken.
Der Neuntöter (Lanius collurio) ist auch als Rotrückenwürger bekannt.
Sein Brutareal erstreckt sich von Nordspanien über Südskandinavien bis
nach Kasachstan. Die größten europäischen Populationen leben in Russland
und in Rumänien. In Deutschland ist er nahezu flächendeckend verbreitet.
Zugvogel: Ankunft Mai, Wegzug E. September
Winterquartier: Östliches Afrika; Ostzieher über Balkan
Nest: Nest in Dornsträuchern, 1 Brut mit 5-6 Jungen.
Mittelspecht
Einheimische Waldvögel: Der Mittelspecht (Dendrocopos medius)
Seltener Brutvogel an Böschungen und auf Saumbiotopen.
Als Lebensraum bevorzugt der Mittelspecht alte Laub- und Auenwälder mit e
inem hohen Anteil von alten Eichen. Dieser Vogel gilt deshalb als Habitatspezialist,
der bei uns hauptsächlich ehemalige Mittelwälder besiedelt.
Langfristig wird sich der Bestand aber nur dann halten können, wenn es gelingt,
grossflächige Wälder mit der Eiche als Hauptbaumart zu erhalt.
Jahresvogel, im März durch quäkende Laute zu beobachten
Nest: Selbst gezimmerte Höhle, in faulem Stamm,
1 Brut mit 5-7 Jungen.
Nahrung: Vorwiegend rindenbewohnende Insekten(larven)
Teichrohrsänger
Brutvogel von Minischilfflächen an Teichen
In Deutschland hält sich der Teichrohrsänger von Ende April bis Anfang Oktober auf.
Da das Schilfwachstum in den höheren Lagen für ihn zu spät einsetzt, brütet
er vornehmlich in den Niederungen. Nur selten ist er bis über
500 m Meereshöhe anzutreffen.
Zugvogel: Ankunft m. April, Wegzug E. September
Winterquartier: Afrika südlich der Sahara, bis Sambia, Mosambik
Nest: Offenes Schilfrispennest in 60-80 cm Höhe, an 2-8 Schilfhalmen
aufgehängt, 1 Brut mit je 3-5 Jungen.
Nahrung: Insekten <10 mm, Spinnen, kleine Schnecken